
Auch im Kreis Harburg stehen Veränderungen an: Nach beeindruckenden 22 Jahren
verabschiedet sich Michael Grosse-Brömer, unser langjähriger Abgeordneter und ehemaliger
erster parlamentarischer Geschäftsführer, aus dem Deutschen Bundestag. Wir danken ihm
herzlich für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Verdienste um die Politik in unserer
Region und darüber hinaus.
Seine Nachfolge tritt Dr. Cornell Babendererde an, die unter großer Beteiligung unserer
Parteimitglieder zur Bundestagskandidatin gewählt wurde (www.cornell2025.de). Dr.
Babendererde überzeugt durch ihr breit gefächertes ehrenamtliches Engagement, ihre
Tätigkeit als stellvertretende Referatsleiterin im Investitions- und Fördermanagement des
niedersächsischen Wirtschaftsministeriums sowie durch ihre Werte: Familien- und
Heimatverbundenheit gepaart mit einer modernen, bürgernahen CDU.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Cornell in den Wahlkampf zu ziehen, und wünschen
ihr viel Erfolg auf ihrem Weg in den Bundestag!
Interviewfragen an Dr. Cornell Barbendererde:
- Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in der Region?
Unser Landkreis Harburg ist stark von seiner Lage zwischen ländlichem Raum und Großstadt geprägt. Eine der größten Herausforderungen sehe ich in der Bewältigung des steigenden Verkehrsaufkommens, insbesondere auf den Pendlerstrecken Richtung Hamburg. Gleichzeitig brauchen wir bezahlbaren Wohnraum, um junge Familien in der Region zu halten und neuen Zuzug möglich zu machen. Darüber hinaus sind die Digitalisierung und der Ausbau der Infrastruktur – sowohl digital als auch verkehrstechnisch – zentrale Themen. Besonders wichtig ist mir, dass unsere Gemeinden im Wettbewerb um Fachkräfte und Unternehmen attraktiver werden und zugleich Umwelt- und Klimaschutzbelange berücksichtigt werden. So sichern wir Wohlstand für die kommenden Generationen und sorgen dafür, dass Fleiß sich auch wieder im Portemonnaie unserer Bürgerinnen und Bürger zeigt.
- In unseren Gemeinden stehen große Investitionen an, so z.B. in den Bereichen Kindertagesstätten und Grundschulen, deren Finanzierung aktuell auf Grund der desolaten Haushaltslagen nicht darstellbar sind Wie stehen Sie zu einer Reformierung des Konnexitätsprinzips? Welche Empfehlung können Sie uns auf Basis ihrer bisherigen Tätigkeit hierzu geben und welche Maßnahmen würden Sie dazu gerne im Bundestag anstoßen?
Das Konnexitätsprinzip („Wer bestellt, bezahlt“) ist in meinen Augen ein wichtiges Fundament, um Kommunen nicht strukturell zu überlasten. Allerdings stoßen wir in Niedersachsen und insbesondere auch im Landkreis Harburg immer wieder an Grenzen, wenn neue gesetzliche Aufgaben anfallen, ohne dass eine ausreichende Gegenfinanzierung erfolgt. Ich befürworte eine Reform, die klar regelt, wie kommunale Aufgaben finanziell unterfüttert werden. Konkret würde ich mich im Bundestag dafür einsetzen, dass Bund und Länder sich verbindlich an vereinbarte Finanzierungsschlüssel halten und dass eine Pflicht zur Folgenabschätzung neuer Regelungen eingeführt wird. Dazu gehört unter anderem, dass bei jeder Änderung im Sozial-, Bildungs- und Baurecht gleichzeitig ein entsprechendes Finanzierungskonzept vorliegen muss. Ich halte es für unerlässlich, dass unsere Kommunen langfristig planen können und dafür bedarfsgerechte Mittel zur Verfügung gestellt bekommen.
- Welche Verbesserungen schlagen Sie vor zur Stärkung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs in unserem ländlichen Raum. Die Reaktivierung der Strecke von Buchholz nach Hamburg-Harburg ist für 2027 geplant, wie werden Sie sich für Ihre Gemeinden einsetzen?
Für den ländlichen Raum braucht es passgenaue Lösungen, um den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Dazu gehören flexible On-Demand-Verkehre, gut getaktete und verzahnte Bus- und Bahnverbindungen und der Ausbau von Bike-and-Ride-Angeboten. Eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Buchholz und Hamburg-Harburg ist ein entscheidender Schritt, um mehr Menschen zum Umsteigen auf die Schiene zu bewegen. Im Bundestag möchte ich mich dafür starkmachen, dass Fördergelder gezielt in unsere Region fließen, damit moderne Verkehrskonzepte umgesetzt werden können. Ich möchte außerdem darauf dringen, dass die Zuverlässigkeit bestehender Verbindungen sich endlich wieder auf dem Niveau einpendelt, das unsere Pendler erwarten und verdienen. Hierzu gehört insbesondere der Regionalverkehr des Metronoms, welcher den Ansprüchen unserer Region einfach nicht gerecht wird. In enger Abstimmung mit dem Fahrgastbeirat im Landkreis Harburg werde ich mich hier für Lösungen einsetzen. Einen ersten Termin mit Herrn Kindermann habe ich hierzu vor wenigen Tagen wahrgenommen.
- Wie stehen Sie als Jägerin dazu: Der Wolf in Niedersachsen – jagen oder streng schützen?
Der Wolf genießt in Deutschland einen hohen Schutzstatus, den ich grundsätzlich befürworte. Er ist Teil unserer heimischen Fauna und trägt zu einem intakten Ökosystem bei. Gleichzeitig verstehe ich die Sorgen von Weidetierhaltern, die ihre Tiere besser schützen möchten. Ich halte es deshalb für sinnvoll, regionale Managementpläne zu erstellen, die eine Balance zwischen Schutz des Wolfes und Vermeidung von Schäden gewährleisten. Eine regulierte Entnahme einzelner Tiere muss möglich sein, wenn präventive Maßnahmen ausgeschöpft sind.
- Was ärgert Sie? Was bringt Sie beruflich oder privat in Rage?
Über die Ampel-Politik der vergangenen Jahre habe ich mich oft geärgert. Darum kämpfe ich jetzt umso mehr für den Politikwechsel, den Deutschland verdient.
- Nach welchen Werten leben und handeln Sie?
Ich sehe mich von Grundwerten wie Verantwortung, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit geleitet. Verantwortung bedeutet für mich, dass politische Entscheidungen stets das Gemeinwohl und künftige Generationen im Blick haben müssen. Ehrlichkeit heißt, transparent zu kommunizieren, auch wenn es unbequem wird. Und Verlässlichkeit ist mir besonders wichtig: Versprechen sollte man nur geben, wenn man sie auch halten kann.
- Tee, oder Kaffee?
Für mich aktuell ganz klar Kaffee. Wenn ich einen Tee trinke, dann sollte es ein schwarzer Tee sein. Der Koffein-Gehalt muss in diesen Wochen stimmen.
Vielen Dank für das Interview
Giko Krömker (CDU-Beauftragte für Pressearbeit)