Warum drückt die CDU es so aus und fordert nicht einfach die Umwandlung der Oberschule Jesteburg in eine IGS mit Oberstufe?

Weil das weiterführende Schulangebot vom Landkreis festgelegt wird und Kreistagsabgeordnete den gesamten Landkreis und nicht nur ihre Gemeinde im Blick haben sollten. Gerade im Bereich des weiterführenden Schulangebotes sind alle Städte und Gemeinden miteinander verbunden. Änderungen haben immer Konsequenzen für viele.

Um es vielleicht etwas verständlicher zu machen, wollen wir hier nicht mit langen Erläuterungen arbeiten, sondern einfacher und plakativer einige Punkte herausgreifen, die bei allem Handeln in diesem Bereich zu berücksichtigen sind:

  • Sind ausreichend Schüler und Schülerinnen für eine IGS mit Oberstufe vorhanden? Dazu sind Annahmen zu treffen. Es reicht nicht, einfach alle Schüler*innen aus Jesteburg und Umgebung zusammenzuzählen. Denn es werden auch künftig Kinder an die Gymnasien in Buchholz oder an andere Schulen wechseln – und das soll auch weiterhin möglich sein.
  • Schaue ich nur auf meine Gemeinde? Eine vierzügige IGS kommt nicht nur mit Kindern aus der Samtgemeinde Jesteburg zustande. Aus welchen Gemeinden im Umkreis erwarten wir Zulauf und was macht das mit der dort vorhandenen Schule? Konkret: Die Schülerzahlen reichen nicht für jeweils eine 4-zügige IGS in Hanstedt und Jesteburg (also 8 Klassen einer Schulform je Jahrgang in unmittelbarer Nähe). Eine IGS in Hanstedt hat negative Auswirkungen auf Jesteburg und auf Salzhausen. Eine IGS in Jesteburg hat negative Auswirkungen auf Hanstedt. Positiv wäre allerdings in beiden Fällen die Entlastung der IGS Buchholz. Nur den überfüllten Gymnasien wäre noch nicht geholfen.
  • Kooperation als Lösung? Klingt gut, ist aber momentan seitens der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung, also letztlich der Landesschulverwaltung, nicht vorgesehen – zumindest nicht zwischen einer IGS mit und einer ohne Oberstufe. Und abgesehen davon liegt auch hier der Teufel im Detail der genauen Ausarbeitung der Kooperation. Für die Oberschule mit gymnasialem Zweig in Jesteburg war bei Gründung dieses Modells auch eine enge Kooperation mit den Oberstufen der Gymnasien Buchholz angedacht, geklappt hat dies nie wirklich gut.
  • Geld spielt keine Rolle? Dem Landkreis obliegt die Zuständigkeit, Verantwortung und Finanzierung der Schulgebäude und ihrer Ausstattung (Ausnahme Grundschulen à Stadt/Samtgemeinde). Hier wurden und werden Millionenbeträge investiert. Eine solide Haushaltsführung muss auch berücksichtigen, wo ggf. an- bzw. neu gebaut werden muss und wo ggf. gleichzeitig vorhandene Kapazitäten leerfallen.
  • Weite Wege sind weder für Kinder noch für die Umwelt gut! Ein vielfältiges und flächendeckendes Angebot an weiterführenden Schulen dient auch der Reduzierung der stetig steigenden Schülerbeförderung.

Ihre Kreistagskandidaten der CDU SG Jesteburg                             Jesteburg, im September 2021

(Auf dem Foto: Kerstin Witte, Britta Witte, Dr. Hans-Heinrich Aldag, nicht dabei Heide Nemitz und Dirk Meyer)