Darüber sollten die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur in der Sitzung am 24.05.2017 entscheiden.
Es ging um einen Antrag der UWG-Jes, die in 2015 vom Gemeinderat beschlossene „Richtlinie zur Kunst-und Kulturförderung in der Gemeinde Jesteburg“ zu überarbeiten.
Diese lehnt die UWG-Jes nämlich grundsätzlich ab und hat 12 (zwölf) Änderungsanträge gestellt, mit denen sich der Ausschuss intensiv beschäftigt und darüber mit einem Vertreter der UWG-Jes, Herrn Hansjörg Siede, ausführlich diskutiert hat.
Bei vielen Punkten gibt es Übereinstimmungen mit der bestehenden Richtlinie, aber das von der UWG-Jes geforderte Kulturleitbild und die aus Sicht der UWG-Jes förderungswürdigen Kulturprojekte bedeutet eine grundsätzliche Einschränkung für weltoffene, modern denkende und handelnde zukunftsorientierte Kunst- und Kulturschaffende.
Im Klartext: Die UWG-Jes möchte ausschließlich nur noch Kulturprojekte fördern, die (Auszug)
– regionalen Bezug haben
– das Brauchtum weiterentwickeln
– die niederdeutsche Sprache lebendig halten
Um inhaltliche Missverständnisse zu vermeiden haben einige Ausschussmitglieder gezielt Fragen an Herrn Siede (UWG-Jes) zu den geforderten Förderkriterien gestellt. Ob z.B.
Gerhard Polt (ist nicht nur Bayerns größter Kabarettist, Autor, Fernseh- und Filmschauspieler, sondern auch der größte bayerische Philosoph seit Karl Valentin) und weitere, nicht aus der Region Jesteburg stammende Künstler, Kulturschaffende, Musiker, Gruppen, Bands etc. aus allen künstlerischen und kulturellen Sparten und in allen Landessprachen bei Auftritten, Konzerten, Darbietungen in Jesteburg nicht gefördert werden sollten?
Herr Siede hat dies mit einem deutlichen „Ja“ bestätigt und betont, dass die UWG-Jes eine grundsätzlich andere Auffassung zu dem Thema hat und sich ganz klar von CDU, SPD und Grüne unterscheidet!
Solch eine engstirnige und für viele weltoffene Kunst- und Kulturschaffende diskriminierende Rückentwicklung mag ich mir als Musikproduzent und Kulturschaffender gar nicht vorstellen und bin erleichtert, dass der Antrag der UWG-Jes mehrheitlich abgelehnt wurde.
Jesteburg ist eine weltoffene und moderne Gemeinde in der Nordheide und ich wünsche mir, dass das auch so bleibt!

Bernd Jost
Mitglied im Ausschuss für „Wirtschaft, Tourismus und Kultur“ der Gemeinde Jesteburg