Kurz vor der Kommunalwahl häufen sich die Fragen, wie es in unserem schönen Jesteburg bei bestimmten Problemstellungen weitergehen soll. Wir haben hier beispielhaft einige interessante Fragen und unsere Antworten darauf für Sie abgedruckt. Sollten Sie noch weitere Informationen benötigen oder noch zu anderen Themenbereichen Fragen haben, so sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns über Ihr Interesse.

1. VfL Jesteburg

Ich bin mehr als 30 Jahre Mitglied im VfL und mache mir Sorgen, wie es weitergehen kann. Selbst ehrenamtlich tätig, sehe ich die Zukunft nicht so rosig. Viele – besonders junge Leute – können mit einem Verein nichts anfangen, gehen lieber ins Fitnessstudio oder möchten bespaßt werden, ohne sich zu engagieren.

Der neue Vorstand hat gute Ideen, aber wie können die Jesteburger Parteien den Verein unterstützen? Gibt es eine Zusammenarbeit? Wird es auch weiterhin oder sogar mehr Gelder geben, um Öffentlichkeitsarbeit leisten zu können? Was ist mit Kooperationen mit den Schulen, um zu verhindern, dass der Sport am VfL vorbei geht und nicht durch verlängerte Unterrichtszeiten in den Schulen hängen bleibt?

Antwort von Bernd Jost und Henning Buss

Nicht nur der VfL hat das Problem ehrenamtliche Mitglieder für Vorstandsarbeit, Arbeitseinsätze, Nachwuchs etc. zu finden, das trifft fast alle Vereine, Verbände, Parteien usw. Vielleicht liegt es am Überangebot und der Tatsache, dass sich die Mehrzahl der Menschen heute viele Freizeit- und Sportangebote auch leisten können. Waren vor einigen Jahren Hobbies und Freizeitbeschäftigungen wie Reiten, Tennis, Golf, Segeln, Ballett, Skifahren u.v.m. nur einer Minderheit vorbehalten, haben sich diese mittlerweile für die Mehrheit etabliert. Bereits Kinder und Jugendliche haben die Qual der Wahl und sind einem enormen Leistungsdruck ausgeliefert, der von vielen Eltern noch vorangetrieben wird, denn anscheinend finden nur die Sieger in unserer leistungsorientierten Gesellschaft Anerkennung. Wenn dann noch junge Menschen aus den Medien erfahren, wie viel erfolgreiche Spitzensportler, Manager, Künstler etc. verdienen, wie und wo sie leben und das nur Leistung  der Schlüssel zum Erfolg ist, vergeudet man doch nicht seine wertvolle Zeit mit einem Ehrenamt – und das noch ohne Kohle – nein, das ist uncool!

Hinzu kommt, dass in Vereinen, Verbänden, Parteien usw. die „Alten“ oft keinen Platz für den Nachwuchs machen und dadurch das Problem des Generationswechsels noch größer wird.

Eine Partei allein, auch nicht die CDU, kann die internen Probleme eines Vereins, z.B. des VfL, lösen. Wahlversprechen mit höheren Zuschüssen, also mehr Geld, finden wir als Lösung nicht seriös.

Wir haben aber vereinserfahrene CDU Mitglieder (Bernd Jost, Naturbühne Jesteburg, ehemals im Vorstand des TC Jesteburg und im Reit- und Fahrverein Bendestorf; Henning Buss, Freibadverein Jesteburg; u.a.), die als Vorsitzende ihres jeweiligen Vereins mit genau diesen Problemen vertraut und in mehreren Arbeitskreisen zu dem Ergebnis gekommen sind, dass unsere Jesteburger Vereine eine zusätzliche, fachlich kompetente Unterstützung bei der Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben benötigen. Wie diese konkret aussehen soll, möchten wir gerne in der kommenden Legislaturperiode gemeinsam mit unseren Vereinen erarbeiten und umsetzen.

2. Weiterführende Schule

Endlich haben wir ein Angebot einer weiterführenden Schule, auch mein Sohn ist seit Beginn des Schuljahres Schüler der Oberschule in der 5.Klasse. Toll, dass es geklappt hat. Perfekt wäre es, wenn auch das Abitur hier gemacht werden könnte. Gibt es Planungen, eine Oberstufe in Jesteburg zu implementieren? Der Zuspruch seit Eröffnung ist ungebremst; da liegt es doch nahe, das Angebot auszubauen. Kann das Gebäude überhaupt erweitert werden, ist Grundstücksfläche vorhanden? Was haben die Parteien für Ideen im Schulbereich?

Antwort von Nathalie Boegel 

Ich leite den Schulausschuss der Samtgemeinde und bin selbst begeisterte Oberschul-Mutter, mit zwei Töchtern dort in der 9. und der 6. Klasse (und einem Sohn im Abi-Jahrgang 12 in Buchholz), außerdem Schulvorstandsmitglied der Oberschule. Ich gehöre zu der Schulinitiative, die hier jahrelang vereint für eine eigene weiterführende Schule – man darf durchaus sagen – ‚gekämpft‘ hat. Die einzige Schulform für alle Kinder, die uns damals offenstand, war die Oberschule mit gymnasialem Angebot. Für eine IGS (von vorneherein mit Oberstufe) hatten wir zwar die erforderlichen Umfrageergebnisse für eine Fünfzügigkeit erreicht, aber der Zuschlag für die erste IGS im Landkreis ging damals nach Buchholz.

Für Oberschulen sind leider keine Oberstufen vorgesehen, einen entsprechenden Antrag seitens der Schule hat die Landesschulbehörde im vergangenen Schuljahr deswegen abgelehnt. Nun bleibt uns als Schule noch eine weitere Möglichkeit: Eine Änderung der Schulform in IGS. Wenn sich alle Gremien der Schule (Elternrat, Schülerrat, Schulvorstand, Gesamtkonferenz) darauf einigen können, wird es noch in diesem Jahr einen solchen Antrag an die Landesschulbehörde geben. Wird dem entsprochen (erste positive Signale gibt es hier bereits) können unsere Kinder bei entsprechender Leistung dann auch in Jesteburg ihr Abitur machen.

Das Schulgebäude müsste dann noch weiter als ohnehin im kommenden Schuljahr erforderlich erweitert werden. Für genau diesen Fall hatten wir (ich gehörte damals elternseitig zur Planungsgruppe) bereits beim Bau der Schule eine ‚Lücke‘ zwischen Hauptgebäude und Jahrgangshaus gelassen, in den insgesamt mindestens acht weitere Räume passen. Das ist die Genehmigungs- und die Gebäude-Seite – wichtig ist ja auch, ob die Schulleitung voll dahinter steht und ein entsprechendes Konzept hat. Hat sie! Ich kenne es bereits aus dem Schulvorstand und bin absolut begeistert.

Dafür möchte ich mich in Zukunft politisch und auch als Mutter aus voller Überzeugung einsetzen: Dass unsere Kinder in hier Jesteburg ihr Abitur ablegen können.

3. leidiges Thema Famila/Verbrauchermarkt/Einzelhandel

Wie stehen die Parteien dazu? Ich befürworte einen größeren Markt, ob er nun Famila, Edeka (aber bitte nicht Dalinger, der doch eher rumpelig auftritt) oder sonstwie heißt, ist mir egal. Es fehlen einige Warenartikel trotz der anderen Discounter: Fisch (auch wenn der Fischwagen wöchentlich kommt), Kleidung zu überschaubaren Preisen, Spielzeug.

Ich versuche, lokal zu kaufen, doch was hat Jesteburg zu bieten? Gute Dienstleister, nette Boutiquen, aber sonst?

Wie stehen die Parteien einem weiteren Verbrauchermarkt gegenüber?

Antwort von Julia Neuhaus

Auch die CDU befürwortet einen weiteren, größeren und zeitgemäßen Verbrauchermarkt für Jesteburg und setzt sich sehr dafür ein. Als idealen Standort bietet sich aus unserer Sicht das ehemalige Festhallengelände an, da es eine vernünftige Größe hat, über eine sehr gute Verkehrsanbindung verfügt  und durch die Nähe zu vielen häufig aufgesuchten Infrastruktureinrichtungen (Schule, Kita, Sport, Freibad…) sehr gut gelegen ist (und damit nicht so viele zusätzliche Wege anfallen würden). Durch die Klage der Gemeinde Hanstedt kommt es leider nun zu Verzögerungen. Zu einer außergerichtlichen Einigung war man in Hanstedt trotz vielfältiger Angebote und Gespräche seitens der Verwaltung, der Politik und des zukünftigen Marktbetreibers leider nicht bereit. Aber wir sind uns ganz sicher, dass am Ende ein schöner attraktiver Lebensmittelvollsortimenter (wie famila) auf unserem ehemaligen Festhallengelände stehen wird, denn mittlerweile hat sich auch die Gesetzeslage zu Jesteburgs Gunsten verändert: Das regionale Raumordnungsprogramm nimmt seit diesem Sommer Rücksicht auf die Belange von so schönen gewachsenen Orten mit schützenswerter Natur und denkmalgeschützten Gebäuden im Ortskern, die aus diesen Gründen zentral kein adäquates Grundstück für einen zeitgemäßen Einzelhandel zur Verfügung haben. Und wir sind ganz sicher, dass ein solcher Lebensmittelvollsortimenter in unserem Ort auch zu einer Belebung der bestehenden kleineren Geschäfte entlang der Hauptstraße führt sowie auch zu interessanten Neueröffnungen, da die Bürger/Konsumenten viel mehr in Jesteburg bleiben können, um ihren täglichen Bedarf zu decken. Also für den gesamten Ort Jesteburg eine erstrebenswerte win-win-Situation.

4. Ortsmitte/attraktives Jesteburg

es fehlt mir ein Konzept für Jesteburg 2020 (die Agenda gibt es schon, aber was heißt das eigentlich?)… 

Antwort von Britta Witte

Im Zukunftskonzept Jesteburg 2020 sowie dem Masterplan Ortsmitte sind neben den allgemeinen Zielen der Gemeinde auch ganz konkrete Handlungsfelder benannt. Inzwischen können wir hier mit einem Ampelsystem sogar den Stand der Bearbeitung kennzeichnen. Gehen Sie bitte auf www.jesteburg.de – Im Rathaus – Bauen und Wohnen –Jesteburg 2020.

In der kommenden Wahlperiode werden wir das Zukunftskonzept wieder unter Beteiligung der interessierten Bevölkerung fortschreiben.

…Hier fällt mir ein: 

– Unzumutbare Situation Einmündung Lüllauer Straße, kann ein Kreisel Abhilfe schaffen (idealerweise inkl. Itzenbütteler Straße)? Hat eine Partei eine Idee?

Antwort von Britta Witte

Die Gemeinde Jesteburg beschäftigt sich seit gut 15 Jahren mit verschiedenen Konzepten zur Entlastung der Ortsmitte vom Durchgangsverkehr. Vielleicht erinnern Sie sich an die Diskussion um eine s.g. Kernentlastungsstraße. Dieses Konzept war politisch nicht durchzusetzen, wurde nicht einmal zu Ende diskutiert, da es auch aus der Bevölkerung erheblichen Widerstand gab. Vor 10 Jahren wurde ein Verkehrsgutachten speziell für die Knotenpunkte Hauptstraße – Einmündung Sandbarg und Einmündung Lüllauerstr. erstellt. Im Ergebnis kamen die Gutachter zu dem Schluss, dass Ampelanlagen nicht den gewünschten Verkehrsfluss bringen würden und zwei Kreisel in einem geringen Abstand ebenfalls nicht zu befürworten wären. Aber ein großer Kreisel an der Kreuzung Lüllauerstr. optimal wäre. Das Problem: dafür fehlt der Gemeinde ein entscheidendes Grundstück. Ohne nun ins Detail zu gehen – Gemeinde und Eigentümer konnten sich über einen Ankauf nicht einigen, der Vorgang ging auf Betreiben des Eigentümers zur Entscheidung an das Innenministerium, blieb dort jahrelang in der Schwebe und wurde letztlich doch nicht entschieden. Für die CDU ist ein Kreisel an dieser Stelle und die Aufweitung des gesamten Kurvenbereichs noch immer die beste Lösung, danach findet sich auch eine Lösung für den Sandbarg (z.B. durch ein generelles Rechtsabbiegergebot). Wir werden uns weiter um den Grundstückskauf bemühen. Parallel werden wir uns aber für die Überarbeitung des nunmehr 10 Jahre alten Verkehrsgutachtens einsetzen, um auch aus dem Blickwinkel neuster Techniken andere Lösungen zu finden.

– der Reitstall wird immer unansehnlicher. Kann ein Umzug inkl. neuer Weiden in Aussicht gestellt werden? Gibt es Unterstützung durch die Politik?

Antwort von Julia Neuhaus

Die CDU unterstützt durch ihre Entscheidungen im Rat schon jetzt den Reitverein sowie auch viele andere Vereine in Jesteburg. Neben der Unterstützung bei der Jugendarbeit gibt es auch Hilfe bei Investitionen. Fakt ist, dass der Pachtvertrag des Reithallengeländes in einigen Jahren ausläuft und vom Eigentümer nicht verlängert wird. Gespräche mit dem oft wechselnden Vorstand sind bisher nicht konstruktiv gelaufen, aktuell mit dem jetzigen Vorstand läuft es besser. Nun liegt es also am Reitverein neue Ideen für seine Zukunft zu entwickeln, sei es ein neuer eigener Standort oder der Anschluss an eine schon bestehende Reitanlage, von denen es in Jesteburg auch einige gibt. Dabei ist die CDU gerne behilflich und wird den Reitverein auch in der Zukunft weiter unterstützen.

– Warum gibt es keine Hilfe der Politik bei ehrenamtlichen Tätigkeiten, z.B. zur Organisation eines Dorffestes?

Antwort von Bernd Jost

Vorweg: Auch Politiker in Jesteburg arbeiten ehrenamtlich.

Diese Hilfe gab es in den vergangenen Jahren durch die Zusammenarbeit des Organisators Bernd Jost (CDU) mit Holger Schölzel (Gemeinde Jesteburg). Nach Herrn Schölzels Ausscheiden aus der Gemeinde Jesteburg fand sich kein Nachfolger aus der Verwaltung, der seinen Aufgabenbereich übernehmen wollte / konnte. Die Organisation eines Dorffestes oder sonstiger Großveranstaltungen benötigt, neben viel Erfahrung  und Know How, ein gut funktionierendes Netzwerk. Nun wollte in diesem Jahr der Gründer und Vorsitzende einer Jesteburger Wählergemeinschaft das Dorffest 2016 organisieren, was ihm aber nicht gelungen ist, für ihn ist die Verwaltung  Schuld. Wo soll und kann die Politik bei so viel Unvernunft und Selbstüberschätzung eines Einzelnen noch helfen? Schade für Jesteburg!

Aber wir ALLE ( hoffentlich auch wieder wie vor einigen Jahren der VfL) haben die Chance, zukünftig gemeinsam Dorffeste in Jesteburg durchzuführen, denn wir ALLE sind das Dorf! Dafür setzen wir uns von der CDU auch in Zukunft ein.

– die Idee eines Ärztehauses finde ich gut, die Dimension weniger. Wie schaffen es die Parteien, mehr Fachärzte nach Jesteburg zu holen? Orthopäde (einer reicht nicht), Psychologen, HNO

Antwort von Nathalie Boegel

Wir Parteien, zumindest hier auf dem Dorf, schaffen es wohl leider gar nicht, weitere Fachärzte nach Jesteburg zu holen – schlichtweg, weil uns da die Hände gebunden sind, aufgrund der in ganz Deutschland geltenden sog. ‚Bedarfsplanung‘. Darin ist festgelegt, wie viele Vertragsärzte und –Psychotherapeuten in einer Region tätig sein dürfen, sich also niederlassen können. Und diese Bedarfsplanung sieht für Jesteburg das vor, was wir aktuell an Ärzten haben.

Uns als CDU geht es jetzt mit dem Ärztehaus vor allem darum, die aktuell tätigen Allgemeinmediziner hier vor Ort zu halten, weil sie z.T. bereits mit Abwanderung ‚gedroht‘ hatten. Ihnen möchten wir moderne, zeitgemäße Praxisräume ermöglichen. Das ist offenbar im aktuellen Bestand der Praxen eher schwierig.

Das Ärztehaus bauen wir als Gemeinde aber nicht selbst (wir als Rat haben aber dafür damals mit dem Clement-Grundstück das Grundstück gesichert), das übernimmt ein Investor. Der wiederum baut leider nicht aus Gutherzigkeit, sondern aus wirtschaftlichen Gründen. In dem Ärztehaus sollen zusätzlich Mietwohnungen entstehen und eine Krankengymnastik-Praxis sowie eine Apotheke, soweit ich weiß. Es war ein Abwägungsprozess: Wollen wir riskieren, dass auch wir künftig einen Allgemeinmediziner-Mangel haben werden – oder wollen wir das Grundstück kaufen, einen Investor suchen und mit einem städtebaulichen Vertrag ein Ärztehaus in der Ortsmitte realisieren? Genauso haben wir uns mit großer Mehrheit entschieden. Und ja, es wird dort ein größeres Gebäude als bisher das zurückgesetzte EFH entstehen. Aber die Alternative kennen Sie nun.

– Bahnanschluss Jesteburg (den ich nicht für sinnvoll halte)?

Antwort von Julia Neuhaus

Den Bahnanschluss Jesteburgs an den öffentlichen Personennahverkehr hält die CDU für sehr wichtig, denn der Autoverkehrskollaps rund um Hamburg, eine Reduzierung des Schadstoffausstoßes und vieles mehr, lässt sich nur durch einen Ausbau und eine Verbesserung im öffentlichen Personennahverkehr erreichen und dazu gehört auch der „Halt“  in Jesteburg. Im Ranking der möglichen auszubauenden Strecken haben wir nun schon einen hervorragenden Platz auf den vorderen Rängen erreicht,  jetzt gilt es nur noch das Nadelöhr Elbquerung zu verbessern, dafür werden wir uns einsetzen, aber dies ist natürlich auch eine länderübergreifende Angelegenheit.

5. Flüchtlinge

ich bin der Meinung, die Integration ist nicht überragend, aber ok in Jesteburg gelaufen. Doch warum wurde die Öffentlichkeit nicht aktiv ins Boot geholt wurde.

Es gab viele freiwillige Helfer und auch der Sport hat geholfen, neue Freundschaften zu schließen. Manch Einwohner würde Menschen anderer Nationen aufnehmen, doch so viel ist nicht geregelt, sodass die Motivation zum Erliegen kommt. Kann es finanzielle Anreize geben, Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder z.B. Deutsch zu unterrichten? Verträgt Jesteburg weitere Flüchtlinge? Ich meine Ja, aber nicht in Gemeinschaftsunterkünften?!

Antwort von Nathalie Boegel

Beim Thema Flüchtlinge komme ich nun als Flüchtlingsbeauftragte der CDU wieder zu Wort. Seit September 2015 habe ich mich als ehrenamtliche Deutschvermittlerin engagiert, im Hotel Niedersachsen, völlig losgelöst von der Politik. Es war mir wichtig, die Menschen hier bei uns Willkommen zu heißen, sie freundlich aufzunehmen und ihnen Kenntnisse der Sprache und der Gepflogenheiten zu vermitteln. Und damit einen Beitrag zur Integration zu leisten. Selbstverständlich ohne Bezahlung. Ich bin damals an eine Freundin herangetreten, die bereits unterrichtete, und zack war ich drin.

Wenn Sie ebenfalls Interesse haben, Deutsch zu unterrichten – Willkommen im Team!, gerade Männer sind hier Mangelware – , melden Sie sich gerne bei Frau Backhaus in der Gemeinde. Sie ist die amtliche Flüchtlings-Koordinatorin, die wir uns als Samtgemeinde leisten, und hilft Ihnen gerne freundlich und tatkräftig weiter. Sobald ein Flüchtling anerkannt ist, darf er arbeiten und auch Wohnraum mieten. Melden Sie sich bei Interesse von (entgeltlicher) Vermietung auch hier bitte gerne direkt bei Frau Backhaus, Tel. 04183 – 97 47 37.

 

Kurz vor der Kommunalwahl häufen sich die Fragen, wie es in unserem schönen Jesteburg bei bestimmten Problemstellungen weitergehen soll. Wir haben hier beispielhaft einige interessante Fragen und unsere Antworten darauf für Sie abgedruckt. Sollten Sie noch weitere Informationen benötigen oder noch zu anderen Themenbereichen Fragen haben, so sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns über Ihr Interesse. 

 21.8.16 hatten wir in Lüllau / Wiedenhof ein lokales Unwetter, bei dem auf sehr vielen Grundstücken z.T. Bäume umstürzten. In toller gegenseitiger Nachbarschaftshilfe wurden die gröbsten Schäden schnell beseitigt. Was übrig blieb, war ein großer Haufen voller Buschwerk. Früher war es möglich, dieses Buschwerk an den sogenannten Brenntagen zu verbrennen. Dies ist seit geraumer Zeit in der Samtgemeinde verboten. 

Ich habe mir einen Schredder geliehen und damit das Buschwerk verarbeitet, solange bis die Polizei wegen lärmbelästigten Nachbarn das Treiben beendet hat. Das kann es dann auch nicht sein !! Insbesondere in den außenliegenden ländlichen Bereichen (Lüllau / Wiedenhof / Thelstorf) sollten einige Brenntage doch genehmigbar sein ! Über die Anzahl ließe sich sicher diskutieren. 

Im Vorweg der Kommunalwahl interessiert mich der Standpunkt ihrer Partei zu einer Wiedereinführung eines Brenntages. Ich würde mich um eine kurze Stellungnahme freuen. Bitte argumentieren Sie nicht mit irgendwelchen CO 2 – Bilanzen, solange Osterfeuer anscheinend noch genehmigbar sind.

Antwort von Britta Witte

Ich kann Sie sehr gut verstehen! Das generelle Verbot von Brenntagen empfinden auch wir innerhalb der CDU Jesteburg als überzogen.
Leider können wir an dieser Situation jedoch nichts ändern, da es sich um ein von der rot/grünen Landesregierung verhängtes Verbot für ganz Niedersachsen handelt.
Osterfeuer konnten gerade noch „gerettet“ werden, weil es sich hier um einen Brauchtum handelt.
Allerdings kann der Landkreis in Ausnahmefällen eine Sondergenehmigung erteilen. Ob dies in Ihrem Fall zum Tragen hätte kommen können, kann ich nicht beurteilen.
Ich will nicht hoffen, dass Sie nochmals so einen Schaden haben, aber für alle Fälle hier mein persönlicher Tipp: Laden Sie einen Hänger voll und fahren damit zur Grünabfallannahmestelle des Landkreises nach Tostedt.
Das funktioniert sehr gut.
Hier sende ich Ihnen noch den Wortlaut einer entsprechenden Information des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes.
Brenntage – Osterfeuer
Osterfeuer sind auch künftig zulässig. Zwar dürfen die Gemeinden nach der neuen PflanzenabfallVO (früher: BrennVO) keine Brenntage für Gartenabfälle mehr festlegen. Das Verbrennen von Gartenabfällen auf dem eigenen Grundstück ist nun generell verboten und nur noch in Einzelfällen mit Genehmigung der unteren Abfallbehörde (Landkreis) zulässig. Diese neue Verordnung regelt aber nicht – so ausdrücklich die Begründung zu §1 –  „die Zulässigkeit von Brauchtumsfeuern und anderen offenen Feuern, wie z. B. Osterfeuer, Johannisfeuer, Mittsommernachtsfeuer oder Lagerfeuer“. Insoweit hat sich am bisherigen Recht durch die neue  PflanzenabfallVO nichts geändert. (8/V/I – Rb 01/15 – 01)