Gleich auf ihrer ersten Sitzung im Jahr 2015 trafen die Ratsmitglieder in Jesteburg eine weitreichende Entscheidung:

Auf der östlichen Teilfläche des s.g. Clementgrundstückes in der Ortsmitte soll ein Gesundheitszentrum mit barrierefreien Wohnungen entstehen. Den Zuschlag für die Planungen erhielt der Architekt Axel Brauer aus Itzenbüttel. Ihm zur Seite stehen die Investoren Wolf Dietrich Witt, Bauunternehmer aus Marxen und der Zimmerermeister Björn Bardowicks aus Stöckte.

Vorangegangen war die öffentliche Vorstellung der beiden Konzepte und Architekturentwürfe von Architekt Brauer und seinem Konkurrenten Investor Lücking mit Architekt Tipke. Interessiert verfolgten auch viele Jesteburger die Ausführungen der Bewerber und Diskussionen der Ratsmitglieder im vollbesetzten Heimathaus.

Mit seiner Entscheidung verfolgt der Gemeinderat konsequent die Umsetzung des Masterplans „Jesteburg 2020“, der unter großen öffentlicher Beteiligung in den Jahren 2013/14 erarbeitet wurde. Hier wurden auch bereits die entscheidenden Parameter für die Nutzung und die bauliche Auslastung dieses Geländes festgelegt.

Im Erdgeschoss sind zurzeit 4 große Räumlichkeiten für gewerbliche Nutzung z.B. durch Apotheke, Pflegedienst, Gemeinschaftspraxis und Kleingewerbe vorgesehen.

Im Obergeschoss ist eine gemischte Nutzung Wohnen und Gewerbe vorgesehen. Hier könnten z.B. in ca. 5 Einheiten neben Wohnungen weitere Arztpraxen und Physio-Therapeuten einziehen.

Das Staffelgeschoss ist ausschließlich für Wohnnutzung vorgesehen.

Je nach Aufteilung können hier ca. 5 Wohnungen entstehen.

Alle Grundrisse sind noch flexibel.

„Eine überlegte Entscheidung, transparent und unter Beteiligung der interessierten Jesteburger“

Zu vereinzelnder Kritik, die Entscheidung des Gemeinderates wäre vorschnell und intransparent herbeigeführt worden, nimmt die Fraktionsvorsitzende der CDU Britta Witte wie folgt Stellung:

Das Konzept eines Gesundheitszentrums wurde bereits im Zuge der Aufstellung des Masterplanes ab 2013 von der CDU verfolgt. Umso erfreuter waren wir, als Ole Bernatzki, Inhaber des örtlichen Pflegedienstes AHD, mit eben so einer Idee an die Gemeinde herantrat. Er entwickelte maßgeblich gemeinsam mit Architekt Brauer das heutige Konzept und den Entwurf. Beides wurde ab März 2014 in öffentlichen Sitzungen des Wirtschafts- und des Bauausschusses diskutiert. Im Juli 2014 erhielten alle Jesteburger in einer öffentlichen Veranstaltung im Heimathaus Gelegenheit zur Information und Diskussion. Die Beteiligung war bereits damals sehr groß und es gab während der Veranstaltung überwiegend sehr positive Resonanzen. Anschließend hatten alle Jesteburger über Wochen Zeit, sich in einem speziell eingerichteten Forum auf der Homepage der Gemeinde zu äußern. Auch hier gab es nur wenig Kritik und viel Zustimmung. Weitere bzw. andere Vorschläge wurden der Gemeinde zu keinem Zeitpunkt unterbreitet.

In der Ratssitzung am 14. Januar 2015 wurde nun zum zweiten Mal der Entwurf in öffentlicher Sitzung vorgestellt und diskutiert, ergänzt durch einen weiteren Entwurf der Interessenten Lücking/Tipke. Wieder war das Heimathaus voll. Aus der Diskussion konnten alle ZuhörerInnen die Präferenzen der einzelnen Ratsmitglieder entnehmen. Auch die Grundsatz-Abstimmung über eine Entscheidung zum Verkauf in dieser Sitzung war offen. Das die Abstimmung über den Architekten bzw. Investor in geheimer Wahl stattfand, ist einzig dem Umstand der ortsansässigen Bewerber geschuldet. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses (15 Stimmen für Konzept Brauer, 4 nein-Stimmen, 1 Enthaltung) gab der Applaus der Mehrheit der ZuhörerInnen der Entscheidung des Rates erneut recht.

Über Veränderungen im Ort wird es immer unterschiedliche Meinungen geben und was das Aussehen des Gebäudes betrifft, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Dem Rat ist aber gewiss kein vorschnelles Handeln oder Intransparenz vorzuwerfen.